Wie lenke ich ein Pferd?

Wie lenke ich ein Pferd? Ein der häufigsten Fragen in einer Reitstunde. Der häufige Irrglaube, ich ziehe am linken Zügel und mein Pferd wird nach links gehen, wird spätestens nach den ersten holprigen Versuchen auf dem Zirkel Fragen aufwerfen. Aber warum geht das Pferd nicht einfach dahin wohin ich es haben möchte? Ganz einfach, das Pferd balanciert sich mit dem Hals aus. Wird der Hals so weit herum gezogen, dass das Pferd sich nur noch schlecht austarieren kann so wird es alles für eine ausgleichende Bewegung machen um sicher auf allen 4 Beinen zu bleiben. Klassischer Fall hier , das Ausfallen über die Schulter auf dem Zirkel.

Das heißt, nicht der Zügel allein lenkt. Sondern es ist eher die Gewichts- als auch die Schenkelhilfe die das Pferd lenken. In dem Video zeige ich Euch deshalb auch Lenkmanöver mit durchhängendem Zügel. Also am Anfang und Ende der Reitstunde am Besten mit hingegebenen Zügel ( nur an der Zügelschnalle anfassen) versuchen das Pferd zu lenken. Aber wie geht das denn? Pferde lernen in der Grundschule, also unter dem erfahrenden Reiter, zum Schwerpunkt hin zu treten um sich auszubalancieren. Also benötige ich eine eindeutige einseitige Gewichtshilfe, gleichzeitig noch einen leicht vorwärts seitwärtstreibenden äußeren Schenkel. Es ist so ähnlich wie beim Fahrrad fahren, Ihr schlagt den Lenker auch nur minimal ein, bleibt aber intuitiv mit Eurem Becken und Eurer Schulterpartie parallel zum Lenker, dies entspricht einer korrekten einseitigen Gewichtshilfe. Keiner käme auf einem Fahrrad auf die Idee ruckartig den Lenker herum zu reißen, um den Bogen enger zu fahren. Beim Reiten ist es genauso.

Schaut Euch zu diesem Video auch ergänzend meine Videos zum Grundsitz und Stellung und Biegung sowie das Beispiel Zirkel an.

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Reiter Life Hacks

Ich möchte Euch heute einfache und kostengünstige Hacks für Reiter vorstellen.

  • Hack 1 Autotürschutz: Ein super simpler Tipp, ich habe einfach 5 alte Schabracken an die Garagenwand genagelt. So gibt es keine Lackschäden beim Öffnen der Türen.
  • Hack 2 Spind, Reitkappe und Stiefel entfeuchten: Ich befülle alte, meist allein reisende Socken / Kniestrümpfe mit Katzenstreu und verschließe diese mit einem Mähnengummi. Das Katzenstreu zieht Euch die Feuchtigkeit aus den Materialien und lässt sich mühelos tauschen. 20kg klumpendes Katzenstreu gibt es ab 5,-€.
  • Hack 3 Stiefelreißverschlüsse gängig machen: Die Reißverschlüsse Eurer Reitstiefel, Chaps gehen immer auf oder lassen sich schlecht schließen. reibt die Zacken des Reißverschlusses mit Kerzenwachs ein (am besten die Kerze vorher etwas warm machen). Danach den Reißverschluss ein paar mal auf und zu machen.
  • Hack 4 Schoner: Ihr braucht schnell einen Gurt-/ Zügelschoner oder ähnliche? Schneidet den Schaft einer alten Wollsocke ab und zieht ihn über Euer Ausrüstungsteil. Umnähen braucht Ihr nicht, da echte Wollsachen gut verfilzen und so nicht mehr ribbeln können. Habt Ihr hochwertige Socken so ist die Schutzwirkung die gleiche wie die teuren Lammfellprodukte und Eurer Sockenteil könnt Ihr auch noch bedenkenlos in die Waschmaschine werfen.
  • Hack 5 Stiefelspanner: Eure Reitstiefel bekommen unschöne Falten, oder gehen gar kaputt und Ihr habt keinen Stiefelspanner zu Hand? Dann nehmt doch eine PET Getränkeflasche. Wenn Ihr zudem noch Trocknung wünscht, macht kleine Löcher mit einer heißen Nadel in die Flasche und befüllt die Flasche mit Katzenstreu.

Das waren meine 5 Hacks, in Bild und Ton sehen die so aus:

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Jungpferdeausbildung – Gelassenheitstraining

Ich möchte Euch heute ein paar Ideen mitgeben wie man mit einem Pferd Gelassenheit übt, bzw. das gegenseitige Vertrauen fördert. Denn je mehr Ihr Eurem Pferd vertraut, desto eher wird das Pferd das Gefühl haben, mit Euch einen souveränen Herdenchef an der Seite zu haben. In dem folgenden Video zeige ich Euch wie ich mir mit dem Pferd 3 Stationen erarbeitet habe. Immer mit unter dem Fokus, was bietet mir mein Pferd an und was kann ich davon nutzen und positiv unterstützen. Des weiteren zeige ich Euch Szenen in denen das Pferd zwar folgt, aber dennoch bei weitem noch nicht eigenständig beherzt agiert. Deshalb ist es so wichtig, bei solchen Übung ruhig und selbstbewußt zu Handeln. Denkt dran ein Pferd spürt Euren Herzschlag auf 10 m. Steht Ihr nun neben dem Pferd mit einem Pulsschlag wie ein Sittich und piepsiger brüchiger Stimme, so weiß das Pferd „oh mein Mensch änder sein Verhalten, also muss das Ding da vor uns gefährlich sein.“ Deshalb beachtet bei solchen Übungen immer darauf: wie ist denn meine eigene Körpersprache. Gelingen Übungen nicht, so lasst Euch doch mal filmen und achtet nicht darauf was das Pferd macht, sondern was Ihr macht.

Ich hatte das Training als Vorbereitung für unseren ersten Turnierstart genommen, es könnte auch eine Vorbereitung für einen Ausritt, Urlaubsfahrt etc. sein. Vermeidet, gerade bei guckigen unsicheren Pferden, keine Situationen, sondern erarbeitet Euch einen Plan wie Ihr die Aufmerksamkeit mehr auf Euch lenken könnt.

Alles weitere hier im Video:

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Grundsitz – Treiben

Heute beschäftige ich mich mit einer der zentralen Fragen des Reitanfängers: Wann treibe ich richtig?

Grundsätzlich gilt, dass der Reiter den ausbalancierten Grundsitz erlernt haben muss, um ein Gefühl für den richtigen Moment und die richtige Stärke der treibenden Schenkelhilfe zu erlangen. Zudem ist wichtig, dass der treibende ruhig am Gurt liegende Schenkel, nicht durch falsche Zügel- und / oder Gewichtshilfen behindert wird. Deshalb hier ein guter Rat, bleibt lange an der Longe um wirklich fühlen zu lernen und verzichtet auch nicht zu früh auf Hilfszügel. Denn ein Pferd kann ich nur dann reell in Anlehnung reiten, wenn ich das Pferd sicher vor den treibenden Hilfen habe.

Generell möchte man das Pferd im richtigen Moment treiben und diesen Moment kann man nur fühlen. Ein Treiben gegen den Takt oder weites ausholen der Beine ( dann ist das Pferd nur im Moment des Zutreten mit der Ferse mit einer Schenkelhilfe konfrontiert) stumpfen das Pferd ab und führen u.U. zu einem noch fauler werden. Deshalb plädiere ich auch dafür dem Reitschüler erst dann den Gebrauch von Sporen zu gestatten wenn der Schenkel absolut ruhig liegt und er taktmäßig agieren kann. Wie war das: SPOREN MUSS MAN SICH VERDIENEN! Auch der übermäßige Gebrauch der Gerte ist meist nicht zielführend.

Jungen Kindern oder Reitanfängern an der Longe zu erklären, dass wechselseitig getrieben werden soll, führt häufig auch nicht zum gewünschten Effekt. Da wird dann ohne den nötigen reiterlichen Hintergrund, abwechselnd rechts-links dem Pony/Pferd in die Rippen getreten. Treiben heißt die Phasen der Hinterbeine über das Gesäß ( bei mir Popometer genannt) zu fühlen um dann taktmäßig im Bewegungsrhythmus das Pferd aufzufordern. Im Fokus der treibende Schenkelhilfe ist fast immer das innere Hinterbein. Als Reitlehrer ist es nun sehr schwer auch etwas zur Stärke der treibenden Hilfe zu sagen. Ich erkläre es immer mit dem würzen von einer Suppe, mit wenig Salz starten und bei Bedarf Prise für Prise mehr. Ein „zu viel“ an Salz ist schlecht wieder zu korrigieren. Löst Euch auch von dem Gedanken das ein von Natur aus fleißiges Pferd weniger treibende Hilfe benötigt. Ganz im Gegenteil, bei dieser Sorte Pferd muss das Bein erst recht dran, denn nur was ich zusätzlich treibe kann ich auch mühelos wieder einfangen. Ein faules Pferd hingegen muss ich auf Impuls reiten. Z.B. durch ganz viele Übergänge von Gangart zu Gangart um auch die Aufmerksamkeit und die Reaktionsschnelligkeit zu verbessern.

Alles weitere könnt Ihr im folgenden Video sehen:

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Turnierreiten- Grußaufstellung

Grußaufstellung, so einfache Lektion und dafür einen ganzen Blogbeitrag?

Ja klar, denn dabei wird schon relativ viel falsch gemacht, also hier eine kurze Zusammenfassung wie die richtige Grußaufstellung aussehen sollte und welches die häufigsten Fehler sind.

Grußaufstellung beim Abteilungsreiten

Das Kommando dazu lautet, nachdem bereits eine Abteilung gebildet wurde:

Anfang rechts dreht links marschiert auf, dann wenn der erste Reiter ca. auf Höhe der Linie B-E ist „Halt“. Aber was muss ich dann genau machen? Der erste Reiter wendet ab wenn das Kommando, „rechts dreht links marschiert auf“ ausgesprochen ist und der Leser „Marsch“ sagt. Das ist der Moment wo der erste Reiter abwendet. Der zweite Reiter reitet an der kurzen Seite bei A ca. 1 Pferdelänge weiter geradeaus und wendet dann erst ab, der Dritte einen Pferdelänge nach dem Zweiten etc.

Dann folgt das Kommando „Halt“ und zwar wenn der erste Reiter mit der Stirn- Nasenlinie seines Pferdes zwischen E-B ist. Der zweite bis vierte Reiter versuchen auf gleicher Stirn- Nasenlinie anzuhalten. Stehen alle erfolgt das Kommando „Grüßen“. Das Grüßen erfolgt mit der rechten Hand leicht nach hinten und einem kurzen Nicken, zu den Richtern. Zum wieder Losreiten wird das Kommando: „Abteilung zu einem rechts brecht ab“ gegeben. Ist dieses ausgesprochen reitet der erste Reiter los, der zweite folgt wenn er den Schweif des ersten Reiters an sich vorbeireiten sieht, usw.

Das Seitenverkehrte Kommando lautet:

Anfang links dreht, rechts marschiert auf…Marsch. Das bedeutet das sich der Reiter 2-4 rechts neben den ersten Reiter stellen.

Bei Einzeldressuren wird traditionell folgendes Kommando geritten:

A – X einreiten im ….Trab X Halten, Grüßen, X im ….Tempo antraben rechte oder linke Hand.

Häufigste Fehler beim Aufmarschieren / Grußaufstellung sind:

  • schiefes Einreiten
  • schiefes Halten
  • Parade auf der Vorhand
  • auslaufende Parade
  • zu frühes zu spätes Halten
  • Herausheben
  • Grüßen mit der falschen Hand
  • Grüßen mit Gerte
  • Unruhe
  • zu große oder zu kleine Abstände zu dem Vorreiter
  • Kopfschlagen
  • Zügel aus der Hand ziehen
  • schiefes Anreiten
  • Anreiten in dem nicht vorgegebenen Tempo
  • schwankendes Anreiten
  • oder nicht Erreichen des Hufschlages an der kurzen Seite bei C

Denkt immer daran, dass die Bewertung Eurer Prüfung mit dem Einreiten und der Grußaufstellung beginnt und auch damit aufhört. Es ist eine Art Visitenkarte die Ihr abgebt. Eine gute Grußaufstellung läßt auch eine gute Dressurprüfung erwarten. Also übt die Aufstellung, damit erreicht man mehr als mit einer guten Trittverlängerung. 😉

Weitere Info in meinem neuen Video:

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Einfacher Wechsel

Neben dem Kurzkehrt ist der einfache Wechsel die zentrale technische Lektion in der Klasse L.

Wie sieht nun der korrekte einfacher Wechsel aus? Das Pferd soll über den Schritt den Galopp wechseln. Dabei soll das Pferd aus einem sicheren versammelten Galopp auf die halbe Parade des Reiters durchlässig reagieren. Es folgen 3-5 Schritte in klarem 4 Takt des Schritts, dem ein bergauf angaloppieren folgt. Charakteristisch ist immer, dass immer von Rechts- zu Links- oder Links- zu Rechtsgalopp gewechselt wird. Springt das Pferd vor der Schrittphase um oder fällt aus, gilt der Wechsel als nicht gezeigt. Man muss auf dem Turnier also aus dem vorgegebenen Galopp zu dem vorgegebenen Galopp mit 3-5 Zwischenschritten wechseln. Dabei sollte die Mitte der Schrittphase über den Punkt gelegt werden.

Das Fallen auf die Vorhand im Moment der halben Parade verrät dem Richter die mangelnde Versammlung im Galopp. Die meisten Pferde machen dann auch lieber Trabtritte oder kommen nicht zum losgelassenen Schreiten. In diesem Moment ist die Versammlung des Galopps zu verbessern. Ein weiterer häufiger Fehler ist das Überstellen im Außengalopp, dies führt zu stockenden Wechseln mit unsicherer Anlehnung. Also merke je besser die Versammlungsbereitschaft in Galopp um so besser die einfachen Wechsel.

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DIY Mini Geländesprünge

In dem Video beschreibe ich wie man aus einfachen Ästchen und Zweigen unterschiedliche Formen von Geländehindernissen baut. Prima auch zum Spielen mit Schleichpferden. Ich zeige Euch 4 verschiedene Sprungformen die beisseitig nutzbar sind (von beiden Seiten zu springen)

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Schenkelweichen

Eine der ersten Lektion die ein junges Pferd lernen sollte ist das Schenkelweichen. Schenkelweichen verbessert das Gleichgewicht, hilft dem Pferd die diagonalen Hilfen zu verstehen und fördert die Beweglichkeit in Vor- und Hinterhand.

Wie sieht nun das richtige Schenkelweichen aus? Wichtig im Vorfeld ist, dass der Reiter der Stellung nicht zu viel Gewichtung bemisst. Denn das Schenkelweichen ist nur dann korrekt ausgeführt, wenn der Hals des Pferdes nahezu gerade bleibt, nur die Ganasche wird abgestellt. Das Biegen des Pferdes fördert das Ausweichen über Schulter oder Hinterhand.

Es wird zudem erklärt wie sie Lektionen, Viereck verkleinern zu der Viertellinie, Viereck vergrößern von der Viertellinie kommend und Viereck verkleinern und vergrößern korrekt angelegt werden.

Welche Hilfen gibt der Reiter?

Schenkelweichen rechts:

  • einseitig belastende Gewichtshilfe rechts (immer mit der Gewichtshilfe starten)
  • rechter Schenkel ist vorwärts – seitwärts treibend
  • das Pferd wird leicht nach rechts gestellt
  • linker Schenkel und linker Zügel sind verwahrend und greifen nur ein wenn das Pferd entweder über die Schulter (erfordert abfangende Zügelhilfe links, annehmend nachgebend) oder über die Hinterhand (erfordert in der Position des verwahrenden linken Schenkels eine treibende Hilfe) ausfällt / ausweicht

Schenkelweichen links erfolgt das ganze Seiten verkehrt:

  • einseitig belastende Gewichtshilfe links (mit Gewichtshilfe starten)
  • linkerSchenkel ist vorwärts – seitwärts treibend
  • das Pferd wird leicht nach links gestellt
  • rechter Schenkel und rechterZügel sind verwahrend und greifen nur ein wenn das Pferd entweder über die Schulter ausfällt / ausweicht

In dem Video könnt Ihr die korrekte Ausführung sehen.

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DIY Lastminute Geschenke

In den folgenden 3 Videos zeige ich Euch wie man schnell (auch in Coronazeiten) noch Geschenke / Mitbringsel basteln kann. Alles was Ihr dazu braucht erkläre ich in den Videos. Die meisten Sachen werdet Ihr zu Hause oder im Stall haben, oder kurzfristig Euch da besorgen können. Wie Ihr mich kennt nutze ich immer alte Dinge und zweckentfremde diese gerne, diesem Prinzip bleibe ich in folgenden Videos natürlich treu.

Viel Spaß beim Nachbasteln:

Ich habe für Euch vorbereitet:

  • Halskette aus Hufnägeln
  • Schlüsselanhänger aus Ross- / Schweifhaar
  • Blumenampel aus alter Reitkappe
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DIY Handpuppen aus alten Hufkratzern

In dem heutigen Projekt mache ich aus gebrauchten Hufkratzern lustige Handpuppen. was benötigt man dazu:

  • alte Hufkratzer
  • Klebeaugen (4-6 mm sind ideal)
  • Schleifen-, Geschenkband ggf. Stoff
  • Handpuppenrohlinge evtl. Stoff zum selber Nähen
  • ein paar Nägel, Schmirgelpapier und Kleber
  • Werkzeug wie Zange, Holzsäge, Holzfeile

wie das ganze geht seht Ihr hier:

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